Hier findet ihr einiges zum Thema Abhängigkeit und Substanzenmissbrauch, zu Verbreitung, Entstehung und auch ein paar Worte zu Therapie.
Sucht ist der umgangssprachliche Begriff für verschiedene medizinisch-psychologische Krankheitsbilder. In der Fachwelt ist er ersetzt worden durch die Begriffe
Im offiziellen Sprachgebrauch der Weltgesundheitsorganisation (WHO) existierte der Begriff Sucht von 1957 bis 1963. Danach wurde er zunächst durch Missbrauch und Abhängigkeit ersetzt. Schließlich wurde nach 1969 das Missbrauchskonzept zugunsten vier definierter Klassen des Gebrauchs verworfen:
Diese Bezeichnungen haben in das ICD-10 Eingang gefunden, allerdings findet sich im DSM-IV nach wie vor die Bezeichnung Missbrauch. Die Vermeidung des Terminus Sucht soll die Stigmatisierung Erkrankter vermeiden und deutlich machen, dass es sich beim Abhängigkeitssyndrom um eine Krankheit handelt.
Die Begrenzung des Abhängigkeitssyndroms auf stoffliche Abhängigkeiten macht zudem auf Unterschiede zu nichtstofflichen Abhängigkeiten aufmerksam; der Begriff ist damit differenzierter als der der Sucht, der unterschiedslos stoffliche und nichtstoffliche Abhängigkeiten umfasst.
In der Gesellschaft hat sich die Neuformulierung bisher kaum durchgesetzt. „Sucht“ ist weiterhin weit verbreitet und wird auch durch die Medien noch sehr häufig benutzt.
Zur Diagnose des Abhängigkeitssyndroms müssen nach der ICD-10 mindestens drei der folgenden Kriterien während des letzten Jahres gemeinsam erfüllt gewesen sein:
Die Klassifikation im ICD-10 ist in die verschiedenen Substanzen unterteilt.
Für jede der Kategorien kann in der ICD-10 die Art der Störung weiter klassifiziert werden:
Psychische und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen
nach der ICD-10
F10 |
Störungen durch Alkohol |
F11 |
Störungen durch Opioide |
F12 |
Störungen durch Cannabinoide |
F13 |
Störungen durch Sedativa oder Hypnotika |
F14 |
Störungen durch Kokain |
F15 |
Störungen durch sonstige Stimulantien einschließlich Koffein |
F16 |
Störungen durch Halluzinogene |
F17 |
Störungen durch Tabak |
F18 |
Störungen durch flüchtige Lösungsmittel |
F19 |
Störungen durch multiplen Substanzengebrauch und Konsum sonstiger psychotroper Substanzen |
Von Missbrauch oder schädlichem Gebrauch spricht man, wenn es durch das Konsumverhalten zu körperlichen oder psychischen Gesundheitsschädigungen kommt.
Abhängigkeit kann in körperlicher und/oder psychischer Art unterschieden werden, es gibt häufig Überschneidungen.
Abhängige nehmen ihr übermächtiges Verlangen nach der Droge manchmal selbst nicht bewusst wahr. Sie verlieren das Interesse an ihrer Umwelt, halten Kontakte nicht mehr aufrecht und ziehen sich zurück. Sie haben die Kontrolle über ihren Drogenkonsum verloren.
Bei Reduktion oder Nichtkonsumierung des Suchtmittels, kommt es zu psychischen Entzugserscheinungen, wie u.a. Angst, Unbehagen, Nervosität und Depressionen.
Alle Drogen verursachen psychische Entzugserscheinungen.
Durch den regelmäßigen Drogenkonsum hat sich der Stoffwechsel des Betroffenen an die Zufuhr des Suchtmittels gewöhnt und es kommt zu einer Toleranzentwicklung. Das bedeutet, dass die Dosis der Droge allmählich erhöht werden muss, um den gleichen Wirkungseffekt wie am Anfang, zu erreichen.
Sobald der entsprechende Stoff dem Körper nicht mehr zugeführt wird, treten körperliche Entzugserscheinungen auf, die nur durch erneute Stoffzufuhr beseitigt werden können (Entzugssyndrom).
Entzugssyndrome sind unspezifisch und von den Substanzgruppen abhängig.
Auftreten können z.B. Zittern, Darmkrämpfe, Magenbeschwerden, Übelkeit, epileptische Anfälle, Schwitzen, Schlafstörungen, Unruhe, Delirium tremens.
Viele abhängige Menschen konsumieren mehrere Suchtmittel z.B. Alkohol und Zigaretten oder Heroin und Kokain. Die gleichzeitige Abhängigkeit von mehreren Drogen bezeichnet man als Polytoxikomanie.
Definition laut ICD-10: Über einen Zeitraum von mindestens sechs Monaten wiederholter Konsum psychotroper Substanzen aus mindestens drei verschiedenen Kategorien, wobei keine der Substanzen für sich dominierte.
Die Eigenschaft einer psychotropen Substanz, eine Person zum unbedingten erneuten Konsum zu veranlassen, heißt Abhängigkeitspotenzial bzw. Suchtpotenzial.
Das Abhängigkeitspotential ist somit per Definition substanzgebunden und lässt sich in psychisches und physisches Abhängigkeitspotential unterteilen. Das Abhängigkeitspotenzial beruht auf der Wirkung der Substanz auf den Stoffwechsel (physische Abhängigkeit) und auf der Stärke des durch die Substanz bewirkten Wohlgefühls (Belohnungsfaktor) bzw. der Stärke der erwünschten Wirkung (psychische Abhängigkeit).
Es gibt ca. 7% abhängige Menschen in Deutschland (ohne Tabak).
Alkohol stellt mit 3–5% der Bevölkerung das größte Problem dar. Frauen sind zwar nicht so häufig betroffen wie Männer, doch die Tendenz ist in den letzten Jahren ansteigend.
Die Zahl der medikamentenabhängigen Menschen wird auf etwa 1,3 Millionen (wobei hier die Anzahl der Frauen überwiegt)
Etwa 380 Menschen pro Tag oder jährlich etwa 140.000 Menschen sterben in Deutschland an den Folgen des Tabakkonsums.
Etwa 150.000 Menschen in Deutschland sind abhängig von Heroin.
Die Anzahl der Betroffenen, die illegale Drogen konsumieren ist deutlich niedriger, als die derer, die legale Drogen zu sich nehmen.
Die Entstehung eines Abhängigkeitssyndroms ist als multifaktorieller Prozess anzusehen, bei dem biologische, psychische, soziale und gesellschaftliche Faktoren zusammenwirken. Eine Abhängigkeitserkrankung entwickelt sich in einem multikausalen und interaktiven Prozess.
Die wichtigsten Faktoren für eine Abhängigkeitsentwicklung sind:
1. Die spezielle Wirkung und Eigenschaft der Droge
2. Die Eigenschaften des jeweiligen Menschen
3. Das soziale Umfeld
Die psychotrope Substanz
Durch viele Drogen wird die Dopaminfreisetzung gesteigert, wodurch ein deutliches Wohlgefühl und Euphorie ausgelöst werden.
Bei vielen Menschen kommt es durch die Wirkung von Drogen zu positiv empfundenen Enthemmungen, Angstlösungen und Kontaktförderungen.
Die verschiedenen Drogen haben unterschiedliche Suchtpotenziale. Substanzen mit hohem Abhängigkeitspotenzial z.B. Heroin (Abhängigkeit nach ca. 2 Injektionen) machen sehr schnell süchtig.
Substanzen mit niedrigem Abhängigkeitspotenzial dagegen, können lange konsumiert werden bevor es zu einer Abhängigkeit kommt.
Eigenschaften des Individuums
Soziales Umfeld
Mögliche Folgen und Begleiterscheinungen eines Abhängigkeitssyndroms:
Entzugssyndrome bei akuter Intoxikation:
Exogene, drogenindizierte Psychosen
Sie können während und nach einem Drogenmissbrauch auftreten oder sie können nach einem vorher bestandenen Rauschzustand weiter anhalten.
Symptome sind:
Die Behandlung des Abhängigkeitssyndroms lässt sich in 4 verschiedene Phasen unterteilen, die allerdings nicht immer eindeutig voneinander zu trennen sind. Die Behandlung umfasst:
1. Kontaktphase
In dieser Phase kommt es darauf an, den Betroffenen zu motivieren eine Therapie zu beginnen und die weiteren Phasen durchstehen zu wollen, um von der Sucht los zukommen. Der Wille muss da sein, sonst hilft die beste Therapie nichts.
In dieser Phase wird ein Therapieplan entworfen.
2. Entgiftungsphase
Diese Entziehungsphase dauert ca. 3–6 Wochen. In dieser Zeit besteht eine erhöhte Suizidgefahr.
Durch plötzliches Absetzen der Drogen kommt es häufig zu starken Entzugserscheinungen und Delirien, die in einer Klinik abgefangen und behandelt werden.
3. Entwöhnungsphase
In dieser Phase, die ca. ein halbes Jahr dauert, müssen die Betroffenen lernen ohne Drogen zu leben und die psychische Abhängigkeit zu überwinden. Sie sollen Selbstvertrauen aufbauen und selbst Verantwortung übernehmen.
Dieses ist die schwerste und wichtigste Phase bei einer Suchttherapie. Den Betroffenen wird zu einer neuen Lebensperspektive verholfen.
Dieses kann ambulant oder stationär erfolgen. Wichtig ist, das soziale Umfeld, die Freizeitgestaltung und die Wohn- und Arbeitssituation zu klären und eventuell positiv umzustrukturieren.
4. Nachsorgephase
Hier geht es vor allem darum, dass der Betroffene nicht rückfällig wird. Dieses wird unterstützt durch Psychotherapie, Selbsthilfegruppen (z.B. Anonyme Alkoholiker), betreute Wohngemeinschaften u.ä..
Betroffene sollen ein Bewusstsein für ein Leben ohne Drogen entwickeln, damit sich der erreichte Zustand stabilisiert und sie ihren Alltag ohne Drogen gestalten können.
Selbst wenn alle Phasen durchlaufen werden ist die Prognose von Abhängigkeitserkrankungen ungünstig.
Die Abhängigkeit ist eine chronische Erkrankung mit einem hohem Rückfallrisiko, das ein ganzes Leben lang bestehen bleibt. Rückfälle gehören zum Krankheitsbild und haben nichts mit einem persönlichen Misserfolg oder Versagen des Betroffenen zu tun.
Zwei Drittel aller positiv therapierten Menschen werden rückfällig. Bei Heroinsüchtigen beträgt die Rückfallhäufigkeit nach fünf Jahren noch bis zu 90% und bei Alkoholikern bis zu 80%.
Zu den Cannabinoiden werden Haschisch und Marihuana gerechnet. Beim Wirkstoff handelt es sich um Tetrahydrocannabinol (THC). Weltweit ist Cannabis die am häufigsten konsumierte illegale Droge. Es kann geraucht (kiffen) oder auch gegessen werden (Kekse).
Cannabis wird als Einstiegsdroge angesehen.
Durch den Konsum kommt es zu einer psychischen, nicht aber zu einer physischen Abhängigkeit. Die Suchtpotenz ist gering (ähnlich wie beim Nikotin).
In den Niederlanden kann diese Droge legal erworben werden, in Deutschland zählt sie zu den illegalen Substanzen.
Wirkung
Bei Intoxikation:
Entzugssyndrom:
Bei häufigem Konsum kann es zu verstärkter Symptomatik kommen (Kumulationseffekt). Es können sich misstrauisch-dysphorische Zustände entwickeln, schizophrenieartige paranoid-halluzinatorische Psychosen und ein amotivationales Syndrom.
Ein amotivationales Syndrom ist gekennzeichnet durch Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, Planlosigkeit und Apathie
Sedativa sind Mittel, die eine Beruhigung auslösen. Das deutsche Wort hierfür ist Beruhigungsmittel.
Als Hypnotika bezeichnet man hingegen Mittel, die Schlaf auslösen, also Schlafmittel. Der Übergang ist fließend.
Verbindungen unterschiedlicher chemischer Struktur werden zu Hypnotika und Sedativa zusammengefasst. Sie wirken je nach Art und Dosis bewusstseinsdämpfend, sedierend (beruhigend, spannungs- und angstlösend), hypnogen (schlaferzwingend) oder narkotisierend. Die wichtigste Gruppe ist hier die der Benzodiazepine (z.B. Diazepam)
Sie haben ein hohes Suchtpotenzial. Schon nach einer zweiwöchigen regelmäßigen Einnahme ist eine psychische und körperliche Abhängigkeit möglich. Es kommt zu einer Toleranzentwicklung.
Benzodiazepine wirken psychisch entspannend, emotional harmonisierend, angstlösend (anxiolytisch). Sie sind im Gegensatz zu den früher gebräuchlichen Barbituraten, nicht zum Selbstmord geeignet
Tranquilizer wie z.B. Diazepam (Valium) gehören zu den am häufigsten verordneten Medikamenten.
Die Zahl der Benzodiazepin-Abhängigen in Deutschland wird auf etwa 1,2 Millionen geschätzt.
Bei chronischem Missbrauch kommt es zu folgenden Symptomen |
Folgende Entzugserscheinungen können bei Absetzen auftreten |
Euphorie und Dysphorie im Wechsel Affektlabilität Abstumpfung Sedierung, Verlangsamung Bewusstseinstrübung Gedächtnisstörungen Erregungszuständen Wesensänderung (Antriebs- und Interesselosigkeit, Reizbarkeit, Konzentrationsschwächen) Dysarthrie Ataxie Tremor Abmagerung |
ängstlich-dysphorische Stimmung innere Unruhe Überwachheit Delir Halluzinationen Tremor Krampfanfälle Muskelzucken vegetative Dysregulationen (Durchfall, Erbrechen o.ä.) Kreislaufstörungen |
Barbiturate und Benzodiazepine dürfen, im Gegensatz zu den anderen Suchtstoffen, wegen der Gefahr von Delirien und Krampfanfällen nur fraktioniert entzogen werden. Der Entzug sollte sich über 6–8 Wochen erstrecken. Unterstützend können hierbei Neuroleptika oder Antidepressiva gegeben werden.
Kokain wird aus den Blättern des Coca-Strauchs gewonnen. Es wird meist geschnupft oder in veränderter Form (mit Backpulver versetzt) als „Crack“ geraucht. Beim Kokainkonsum kommt es zu keiner Toleranzentwicklung und keiner körperlichen Abhängigkeit, jedoch zu einer starken psychischen Abhängigkeit.
Mögliche Entzugserscheinungen sind:
Bei andauerndem Gebrauch kann es zu einem starken körperlichen Verfall und schweren psychischen Schäden kommen.
Symptome und Folgeschäden:
Hierzu gehören synthetisch hergestellte Mittel, die aufputschend wirken, wie Ephedrin, Methylphenidat (Ritalin), Ecstasy und andere. Sie werden im Volksmund als „Designerdrogen“ oder „Speed“ bezeichnet. Zu medizinischen Zwecken werden sie zur Behandlung von Narkolepsie, des hyperkinetischen Syndroms und teilweise auch als Appetitzügler eingesetzt.
Bei Missbrauch von diesen Stoffen kommt es zu einer psychischen Abhängigkeit.
Ihre Wirkung besteht in:
Bei der Einnahme von Amphetaminen kommt es zu einer raschen Gewöhnung mit Dosissteigerung.
Entzugserscheinungen sind:
Nebenwirkungen und Komplikationen
Zum Halluzinogen-Typ gehören z.B. Meskalin (aus Kakteen hergestellt), Psilocybin (Pilze), und das chemisch hergestellte LSD.
Diese Stoffe führen zu psychischer, nicht aber zu körperlicher Abhängigkeit. Bei Einnahme kann es zu Halluzinationen jeglicher Art und anderen Wahrnehmungsstörungen kommen.
Bei häufigem Gebrauch entwickelt sich eine schnelle Toleranz, nach dem Absetzen wird kein Entzugssyndrom beobachtet.
Meistens werden diese Substanzen nur gelegentlich konsumiert.
LSD wurde 1942 von dem Chemiker Albert Hoffmann entdeckt. Es wurde damals zur Psychoseerforschung eingesetzt, um Modellpsychosen zu erzeugen.
Der Ablauf eines Rauschzustandes ist mehrphasig und dauert etwa 6–8 Stunden.
Phase 1 – Initialstadium
Phase 2 – Rauschphase
Phase 3 – Erholungsphase
Phase 4 – Nachwirkungsphase
Tabak ist eine legale Droge. Das im Tabak enthaltende Nikotin ist Sucht auslösend. Anders als bei vielen anderen Drogen kommt es bei der Nikotinsucht nicht zu einem Kontrollverlust, jedoch zu einer starken psychischen Abhängigkeit.
Ca. 28% der über 15 Jahre alten Menschen sind Raucher, das entspricht etwa 20 Millionen Deutschen.
Bei Männern ist der Anteil in den letzten 10 Jahren um ca. 2% zurückgegangen, bei Frauen um ca. 1% angestiegen
Etwa 70-80% der Raucher erfüllen die Kriterien einer Nikotinabhängigkeit.
Nikotinabhängigkeit hat eine hohe Mortalität. Etwa 50% der Raucher sterben frühzeitig an einer Folgekrankheit des Tabakkonsums. Schwerwiegende Folgeerkrankungen sind z.B.:
Nikotinentzugssymptome:
Zur Therapie sind zum einen psychotherapeutische Maßnahmen geeignet, zum anderen gibt es medikamentöse Entwöhnungshilfen.
Hier kommt es zum Einatmen (Schnüffeln) verschiedener Stoffe, wie Lösungs- und Reinigungsmittel, Sprays, Klebstoffe, Äther, Holzleim oder ähnliches.
Beim Schnüffeln kann sich eine Toleranzentwicklung mit starker psychischer aber selten physischer Abhängigkeit entwickeln.
Die Stoffe wirken narkotisierend und führen zu einem Rauschzustand mit:
Bei chronischem Missbrauch können irreversible Schäden entstehen, wie Leberschäden, Knochenmarksschäden, Hirnatrophie und Polyneuropathie.
Die wichtigsten Stoffe, die zu den Opiaten gezählt werden sind Opium, Morphium, Heroin, Methadon und Codein. Sie werden hauptsächlich zur Schmerzbekämpfung eingesetzt und haben ein hohes Suchtpotenzial. Alle sind verschreibungspflichtig und unterliegen zum größten Teil den strengen Bestimmungen des Betäubungsmittelgesetzes.
Die meisten dieser Substanzen werden in der Drogenszene intravenös gespritzt, was die Gefahr beinhaltet, dass sich Betroffene mit Krankheiten infizieren (z.B. HIV, Hepatitis) oder auch tödliche Überdosen injizieren. Kurz nach einer Injektion kommt es bei Konsumenten zu einem Rauschzustand mit Wärmegefühlen, Euphorie, Geborgenheitsgefühlen, Schmerzfreiheit, hohem Selbstvertrauen, Glücksgefühlen und Tagträumen. Danach folgen eine Phase der Sedierung mit Apathie und schließlich psychomotorische Verlangsamung und kognitive Störungen. Mit zunehmender Intoxikation kann es zu Verwirrtheit, Somnolenz und Koma kommen.
Opiate führen relativ schnell zu einer Entwicklung von Abhängigkeit, Toleranz und Entzugserscheinungen. Beispielsweise kann der Konsum von Heroin schon nach ca. 2 Injektionen zu einer Abhängigkeit führen.
Etwa 8 Stunden nach Einnahme der Droge entwickeln sich Entzugserscheinungen, die nach 12–30 Stunden ihr Maximum erreichen.
Beim Entzug kann unterschieden werden zwischen „kaltem“ Entzug ohne Medikamente (hohe Abbruchrate) und opioidgestützem „warmen“ Entzug zum Beispiel mit Methadon.
Symptome während der Abhängigkeit
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Entzugssymptomatik
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Enthemmung Apathie, Ataxie undeutliche Sprache Atemdepression, Atemstillstand bei Überdosierung Verengung der Pupillen (Miosis) Bewusstlosigkeit, bis zum Koma bei Überdosierung Blutdrucksenkung Reaktionsverlangsamung, Leistungsabfall Übelkeit, Erbrechen Haut wird fahl, schlaff, trocken Tremor Gewichtsverlust sinkende Libido und Potenz, Impotenz Obstipation Haarausfall Stimmungslabilität Wesensänderung Beschaffungskriminalität, Prostitution Vernachlässigung des sozialen Umfeldes (nur die Szene ist wichtig)
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ängstlich-depressive Grundstimmung Wein- und Schreikrämpfe Unruhe, Gereiztheit weite Pupillen (Mydriasis) Tränen- und Nasenfluss, Niesen Schwitzen Zittern Gliederschmerzen, Muskelkrämpfe Anstieg von Blutdruck und Temperatur, Tachykardie erhöhte Atemfrequenz Durchfall, Erbrechen, Magenschmerzen Schlaflosigkeit Erregung, Verzweiflung, Gänsehaut Gähnen Kollaps |
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