Affektive Störungen


Hier findet ihr einige allgemeine Informationen über Depressionen, Manien. Genaueres in den jeweiligen Unterpunkten. 


Affektive Störungen

Die affektiven Störungen sind eine Gruppe von psychischen Störungen, die vor allem durch eine klinisch bedeutsame Veränderung der Stimmungslage gekennzeichnet sind.

Die Affektivität, d.h. Grundstimmung, kann in Richtung Depression gedrückt oder in Richtung Manie gehoben sein.

 

Die Veränderung kann chronisch oder episodisch auftreten.

 

Der Stimmungswechsel wird meist von einer Veränderung des allgemeinen Aktivitätsniveaus begleitet.

 

Für die Diagnose werden Antrieb, vegetative Funktionen (Schlafbedürfnis, Appetit, Libido) und soziale Interaktion mitbetrachtet. Ebenso können gleichzeitig Störungen des formalen oder inhaltlichen Denkens und der Wahrnehmung auftreten.

 

Die meisten dieser Störungen neigen zu Rückfällen. Der Beginn der einzelnen Episoden ist oft mit belastenden Ereignissen oder Situationen in Zusammenhang zu bringen.

 

Die Fähigkeit, normalen Anforderungen des Lebens nachzukommen kann stark beeinträchtigt sein.

 

Die Dauer der Phasen ist von Patient zu Patient verschieden. Ohne Therapie kann eine Phase zwischen 4–12 Monaten andauern, bevor sie wieder abklingt.

 

Die meisten Menschen kennen Stimmungsschwankungen, bei denen sie je nachdem mal depressiv und mal euphorisch sind. Solche Stimmungsschwankungen sind ganz normal. Tiefe Niedergeschlagenheit ist ebenso eine vollkommen normale Reaktion auf bestimmte Ereignisse (z.B. Tod eines lieben Menschen), wie Angst in einer bedrohlichen Situation oder auch Euphorie, die durch ein sehr schönes Erlebnis ausgelöst werden kann.

 

Affektive Störungen sind gekennzeichnet durch übertriebene Gefühlszustände, die mit Störungen des Antriebs und der Psychomotorik einhergehen.

 

Einteilung

Sie lassen sich grob in zwei Gruppen einteilen:

 

Manischer Typ

Die Manie ist gekennzeichnet durch ein übermäßiges, der Situation nicht angemessene, Hochgefühl, übertriebene Ausgelassenheit, Selbstüberschätzung, sprunghaftes Denken, starke Erregung, bis hin zu unkontrolliertem oder gewalttätigem Verhalten oder auch Gereiztheit bei übersteigertem Aktivitätsniveau. Sie kann ohne und mit psychotischen Symptomen auftreten. Eine schwächere Form der Manie wird als Hypomanie bezeichnet.

Depressiver Typ

Eine übermäßig niedergeschlagene Stimmungslage mit Traurigkeit, Hoffnungslosigkeit und Energielosigkeit ist für die Depression charakteristisch. Ihre Ausprägung kann leicht, mittelgradig oder schwer sein. Letztere Form kann ohne und mit psychotischen Symptomen auftreten.

 

 

Bei manchen Menschen, kommt es zu Schwankungen zwischen diesen beiden Typen. Diese Menschen werden als manisch-depressiv oder bipolar bezeichnet.

 

Verlauf und Epidemiologie

Affektive Störungen zeigen sich mit größter Häufigkeit (in ungefähr zwei Drittel aller Fälle) in Form von Depressionen. Da Manien selten alleine auftreten (ca. 5%) und sich meist mit depressiven Phasen abwechseln, macht die bipolare Verlaufsform etwa das restliche Drittel der affektiven Störungen aus.

 

Meist entwickeln sich affektive Störungen erst im Erwachsenenalter:

 

Die bipolar verlaufende affektive Störung beginnt meist in einem Alter von 25 bis 35 Jahren, während eine Depression häufig später, zwischen dem 40. und 45. Lebensjahr, einsetzt.

 

Insgesamt weisen affektive Störungen eine große Häufigkeit auf: Das Risiko, eine Depression zu entwickeln, liegt bei etwa 16 bis 20 Prozent, wobei Frauen etwa doppelt so oft betroffen sind wie Männer.

 

Das Risiko für eine bipolare affektive Störung beträgt, unabhängig vom Geschlecht, 1 Prozent.

 

Die Ursachen für affektive Störungen sind vielfältig: Bei der Entstehung einer affektiven Störung spielen erbliche und psychologische Faktoren sowie biologische Veränderungen der Signalübertragung im Gehirn eine Rolle. Näheres siehe bei den einzelnen Störungsbildern.